Die Fakten sind bekannt: Mit dem Gleichnis von den 10 Jungfrauen teilt Jesus die christliche Gemeinde in zwei Hälften — er spricht von den Klugen und den Törichten. Körperlich müde wurden zwar beide, doch nur die törichten Jungfrauen hatten kein Öl mehr in ihren Lampen. Auf die Ankunft ihres Bräutigams waren sie nicht vorbereitet, WEIL IHR GEIST SCHLÄFRIG WURDE. Woran erkennen wir, ob wir schlafen oder wachsam sind? Welche Kennzeichen haben die Schlafenden, welche die Wachsamen? Wie können wir wissen, dass wir für die Rückkehr unsers Bräutigams bereit sind?
„Dann wird es mit dem Reich der Himmel sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und hinausgingen, DEM BRÄUTIGAM ENTGEGEN.“ (Mt 25,1)
Manche Christen meinen, dass Jesus bei seiner Wiederkunft für sie wie ein Dieb in der Nacht wiederkäme. Doch das stimmt nicht. Er kommt nur für die Eingeschlafenen wie ein Dieb! Die Wachen dagegen erwarten ihn. Weil der Heilige Geist uns das Zukünftige verkündet, spüren wir: Die Zeit ist nahe. Der Bräutigam steht unmittelbar vor der Tür. „Ihr aber, Brüder, seid nicht in Finsternis, dass euch der Tag wie ein Dieb ergreife... Also lasst uns nun NICHT SCHLAFEN wie die übrigen, SONDERN WACHEN und nüchtern sein!“ (1Thes 5,4-6) Wir werden sehen, was ein wacher, persönlicher Geist tun kann und was ein schläfriger Geist nicht vermag. Es gibt Bereiche, wo wir aufgeweckter reagieren als in anderen.
Am Lobpreis teilnehmen
Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitgemacht. (Offb 19,7) Dieser Blick in den Himmel zeigt dem Apostel Johannes, wie es bei der Hochzeit Jesu abgeht: da wird es Lobpreis und Anbetung geben. Und die Braut Jesu wird daran teilnehmen. Einige denken: Wenn ich erst einmal bei Gott bin, dann werde ich ihn dies und jenes fragen. Doch ich glaube: Du wirst für ungefähr 1Million Jahre den Herrn überhaupt nichts fragen. Du wirst Tag und Nacht nur sagen: Heilig, heilig, heilig! Und du wirst genießen, wie wunderbar Er ist. Wie können wir uns als Braut bereitmachen? Ganz einfach: Wir kommen mit unserem Geist in Gottes Gegenwart (Joh 4,24). Aber fragen wir eine der 5 törichten Jungfrauen mit einem schlummernden Geist: Spürst du die Gegenwart Gottes im Lobpreis, wenn die anderen sich daran erfreuen? Dann würde sie sagen: „Nee, das geht mir nie oder nur sehr selten so. Vielleicht merke ich es kurz einmal für einen kleinen Moment, aber ich kann in dieser Gegenwart Gottes irgendwie nicht bleiben.“ – Das ist, weil ihr Geist schläft und an dieser Stelle nicht richtig funktioniert.
Stille (spannende) Zeit
Viele Christen finden nichts Spannendes an ihrer Privataudienz beim Herrn. Deshalb finden sie sehr schnell Interesse an anderen Dingen - außer dem Gebet. In Jesaja 56,10 steht: „Sie träumen, liegen da, lieben den Schlummer.“ Und dann fühlen sie sich schuldig, weil sie sich zu wenig Zeit für Gott nehmen. Hier können wir nicht auf den Erfahrungen der anderen mitreiten. So sagte die Braut Sulamith: „Der König möge mich in seine Gemächer führen!“ (Hl 1,4) Es ist in unserer geheimen Zeit mit dem Herrn, wo wir immer neue Seiten an ihm erkennen können: „Ich will dich mir verloben in Ewigkeit... und du wirst DEN HERRN ERKENNEN“ (Hos 2,22) Deshalb sollten wir eigentlich nicht von „stiller“, sondern „spannender“ Zeit reden.
Auf Gott hören
Die dritte Funktion unseres wachen Geistes ist es, Gott zu hören. Menschen mit einem wachen Geist erkennen die Stimme Gottes im Alltag, denn Jesus sagte: „Meine Schafe hören meine Stimme und sie folgen mir." Doch fragen wir eine Person mit einem schläfrigen Geist: „Hörst du jemals Gott reden?“, dann bekommen wir die Antwort: „Nein, das wünschte ich mir zwar, aber so etwas erlebe ich nicht.“ Sie wählen den verkehrten Beruf, die falschen Gemeinden oder heiraten den falschen Partner. Warum? Sie kennen nicht die Signale eines erweckten Geistes, zu dem Gott redet: „Der Geist gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“ (Röm 8,16) So wie zum Anfang, so funktioniert es immer noch. Gott redet. Lukas folgte dieser Stimme und sagte: „Es hat auch mir gut geschienen ...“, das Evangelium aufzuschreiben. Kein Blitz, kein Engel. Er verließ sich einfach auf den übernatürlichen Frieden in seinem Geist, der absolut vertrauenswürdig ist.
Kommunikation
Wer es gelernt hat, die Stimme Gottes zu hören und die Signale seines eigenen Geistes zu deuten, wird auch das Herz des Anderen lesen können. Hier wird dann echte Kommunikation geboren (koinonia = geistlicher Austausch von Herz zu Herz). Doch wenn unser Geist schläft, neigen wir dazu, nur mit Worten zu kommunizieren. Und es wird zu anstrengend sein, Beziehungen aufrecht zu erhalten.
Gottes Willen tun
Als wir Kinder waren, wandten wir immer einen Trick an. Unsere Mutter verlangte, dass wir bis abends 9 Uhr zuhause sein sollten. Doch wir haben manchmal nicht gefragt, weil wir wussten, dass sie „nein“ sagen würde. So war es oft leichter, Vergebung zu bekommen als Erlaubnis. Mit Gott gehen wir manchmal genau so um. In unserer christlichen Liturgie haben wir „die Vergebung der Sünden“ zum Hauptthema gemacht, anstelle der Lehre vom Königreich über den „Gehorsam gegenüber dem König“. „Vergib uns, denn wir sind Sünder“ – für die meisten Menschen ist dies das Evangelium. Die Folge ist „Die ewige Kindheit der Gläubigen“. Doch der wache Geist der reifen, klugen Braut sucht das Reich Gottes und den König dieses Reiches! Wir dürfen nie vergessen, dass die Braut Jesu die Frau eines Königs sein wird. Jesus sagte: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; ... und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.“ (Joh 14,21)
Inspiration, Vision und Glaube
Ein schlafender Mensch hat seine Augen geschlossen. Ein schlafender Christ kann nicht mehr die Dinge des Geistes sehen. Elia betete für seinen Diener, der keine Hoffnung mehr für sich sah: „Herr öffne ihm die Augen, damit er sieht, dass diejenigen, die mit uns sind, zahlreicher sind als unsere Gegner.“ Doch derjenige, der geistlich schläft, kann einfach nicht sehen, was Gott mit seinem Leben vorhat. Das meinen wir, wenn wir sagen: Er oder sie hat keine Vision. Man hat dann kein wahres Ziel mehr, für das man lebt. Wenn du verheiratet bist und nicht weißt, was aus deiner Ehe in den nächsten fünf Jahren wird, dann brauchst du eine Erweckung, weil du schläfst. Darum hat die wache Braut geöffnete geistliche Augen.
Gesundheit
Die Bibel sagt, dass es der Geist ist, der Leben in unseren Körper bringt. „Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung, aber ein niedergeschlagener Geist dörrt das Gebein aus.“ (Spr 17,22) Der Zustand des Körpers kann positiv beeinflusst werden durch den wachen Geist der klugen Jungfrau.
Kommentar schreiben