Es gibt kleine und große Geheimnisse. Schon als Kinder hatten wir Geheimnisse. Doch die geheime Liebe, die Jesus für seine Gemeinde empfindet, ist eine ganz besondere Liebe: „Dieses Geheimnis ist groß…“ (Eph 5,32a), erklärte Paulus. Wir kennen die Liebe des himmlischen Vaters, der sich nach einer großen Familie sehnt, schätzen seine Geborgenheit, Seine Fürsorge. Doch haben wir schon die Liebe unseres Bräutigams Jesus gespürt? Haben wir schon verstanden, warum er sein Leben für uns als Braut hingegeben hat? Mit diesem ersten Teil beginnen wir zu verstehen, warum die Bibel mit einer Hochzeit endet. Die ganze Geschichte steuert auf diesen Höhepunkt zu – es ist eine Liebesgeschichte: dem Bräutigam entgegen!
„Der die Braut hat, ist der Bräutigam …“ (Joh 3,29) - Jesus
Das große Geheimnis zwischen Vater und Sohn
Gott sagte zu Adam: „Ein Mensch wird Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“ (Eph 5,31). Doch welchen Vater verließ Adam? Paulus legte diesen Satz aus dem Buch Genesis prophetisch aus, für den zweiten Adam: „… ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde“ (Eph 5,32b). Was für eine Offenbarung! Schon von Anfang an wusste Jesus um eine künftige Frau. Und als er auf die Erde kam, kämpfte er um sie – am Kreuz. Heute wirkt er als Bräutigam. Er sucht sich eine Braut, die zu ihm passt. Und es begeistert mich, zu dem Teil der Menschheit zu gehören, der jetzt schon mit Jesus verlobt ist und den die Bibel „keusche Jungfrau“ nennt (2Kor 11,2). Weil diese Jungfrau am Ende Jesus heiraten und mit ihm regieren wird – damit endet die Bibel –, dreht sich die gesamte Menschheitsgeschichte um diese zwei Gedanken: der Vater träumt von einer großen Familie und der Sohn von einer Frau. Vater und Sohn, wie immer, vereint. Was für eine Freude wird es, wenn dieser göttliche Traum in Erfüllung geht: „Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Rollen starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten. Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereit gemacht.“ (Offb 19,6-7) Beachte, dass die Braut nicht passiv auf die Ankunft des Bräutigams wartet, sondern sich aktiv darauf vorbereitet. Wenn Jesus dann wiederkommt, wird er sie bei der Arbeit finden … und sie wird wundervoll sein! Johannes durfte sie bei seinem Besuch im Himmel mit den prophetischen Augen Gottes schon sehen, als ein Engel ihm sagte: „Komm her! Ich will dir die Braut, das Weib des Lammes zeigen.“
Es gibt viele Christen, für die ihre derzeitige Berufung als Braut Jesu nur ein Randthema ist. Jemand sagte mir: Wir sind doch vieles – „Schafherde“ zum Beispiel, und Jesus ist unser Hirte, oder
„Glieder an einem Leib“, von dem Jesus das Haupt ist. Das stimmt. Doch während wir diese Vergleiche nur an wenigen Stellen der Bibel wieder finden, um ganz bestimmte Wahrheiten zu illustrieren,
zieht sich das Geheimnis unserer Berufung als Braut durch die ganze Bibel – vom ersten Buch Mose bis hin zur Offenbarung des Johannes. In dem Gleichnis der zehn Jungfrauen benutzte der Herr ganz
bewusst die Zahl „zehn“, da sie für die Vollkommenheit der göttlichen Ordnung und Lehre steht (10 Gebote, 10 Plagen, 10 Hörner, 10 „Ich bin“-Referenzen im Johannesevangelium). Hier möchte ich
kurz die Highlights der göttlichen Ordnung für die Auserwählung der Braut Jesu erwähnen, um auch eine Grundlage für die nächsten Teile dieser Bibellehr-Serie zu geben.
Highlights im Brautplan
- 1Mo 2,24: – Es beginnt mit der Prophetie auf Jesus, den Bräutigam.
- Ps 19,5: Dieser Psalm beschreibt, wie der Bräutigam hervortritt.
- Ps 45: Die Braut wird nach ihrer Hochzeit des Königs „Königin“ sein.
- Hohelied: Die Liebesgeschichte Sulamiths und Salomos darf prophetisch ausgelegt werden. Es beschreibt die innere Reise unserer Beziehung mit Jesus.
- Jes 54: „Juble, du Unfruchtbare“, das wird die Königin einst können.
- Jes 61,10: „Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils …, wie der Bräutigam sich nach Priesterart mit dem Kopfschmuck und wie die Braut sich mit ihrem Geschmeide schmückt.“
- Jer 2,2: Mit der Hochzeit Jesu endet unsere Brautzeit, und für Jesus endet die Zeit des Bräutigams. Doch die Zeit als Brautpaar wird er niemals vergessen: „Ich erinnere mich – dir zugute – an die Treue deiner Jugendzeit, an die Liebe deiner Brautzeit…“
- Hes 16: Dies ist ein Kapitel über Gottes unvorstellbare Treue gegenüber einer untreuen Braut.
- Hos 2,21.22: Auch das jüdische Volk wird eingeladen, sich mit der Verlobten Jesu zu identifizieren, wenn es ihn als Herrn erkennt: „Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit … und du wirst den Herrn erkennen.“
- Mt 9,14; Mk 2,19f; Lk 5,34f: Nachdem Jesus auf einer Hochzeit sein erstes Wunder tat, nennt er sich zum ersten Mal selbst „Bräutigam“.
- Mt 22 und Mt 25: Hier finden wir die Gleichnisse vom Hochzeitsmahl und den 10 Jungfrauen.
- Joh 3,29: Zu Johannes dem Täufer erklärte Jesus: „Der die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude ist nun erfüllt.“
- 2Kor 11,2: „Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen.“
- Eph 5,22ff: "Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat."
- Eph 5,22ff: "Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat."
- Offb 19,6-8: Die Hochzeit des Lammes wird auch unsere Hochzeit sein.
- Offb 21,2: Das neue Jerusalem ist eine andere Bezeichung für die Gemeinde, „bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.“
- Offb 22,17: „Und der Geist und die Braut sagen: Komm!“ – Der Heilige Geist hilft uns bei der Vorbereitung für den König, ohne Ihn schaffen wir es nicht.
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